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Am 15. Januar 2025 trafen sich Vertreter der Freien Wähler im Landratsamt Augsburg mit Landrat Martin Sailer zu einem intensiven Austausch über die geplante Fusion zwischen dem Augsburger Verkehrsverbund (AVV) und dem Münchner Verkehrsverbund (MVV). Gemeinsam mit Sailer diskutierten die Freie-Wähler-Abgeordneten Anton Rittel und Marina Jakob, Melanie Schappin, Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler im Landkreis Augsburg, sowie Markus Müller, Landrat von Dillingen, die Chancen und Herausforderungen dieser Fusion.
Chancen und Risiken einer etwaigen Fusion wurden abgewogen. Die Vorteile einer modernen IT-Infrastruktur beim MVV und der starken Kundennähe des AVV durch dessen Service-Center wurden den möglichen Nachteilen gegenübergestellt. „Die Fusion birgt große Vorteile für die Mobilität unserer Menschen im Landkreis, aber wir müssen sicherstellen, dass sie finanziell tragbar bleibt", erklärte Melanie Schappin. Langfristige Synergien und Prozessoptimierungen sind zwar attraktiv, doch die Durchtarifierungskosten stellen eine bedeutende Hürde dar.
Es ist zu erwarten, dass die aktuell noch berechneten Durchtarifierungsverluste in einem mehrstelligen Millionenbereich liegen. „Eine Fusion ist nur dann sinnvoll, wenn der Freistaat Bayern die finanziellen Lasten der Durchtarifierung übernimmt", forderten die Landräte Sailer und Müller. Jakob verweist zwar auf die im Freistaat ebenfalls stark angespannte finanzielle Situation, erklärt aber „es liege aktuell eine Benachteiligung der Metropolregion Augsburg vor, die so nicht stehen gelassen werden könne“. Rittel konstatierte, dass die aktuelle Förderstruktur ungerecht sei: „Landkreise und Städte, die bereits in der Vergangenheit Fortschritte gemacht und sich zu Verbünden zusammengeschlossen haben, dürfen jetzt nicht finanziell benachteiligt werden".
Ziel sei eine Umsetzung der Fusion bis zum 1. Januar 2026. Dafür müssten die politischen Beschlüsse bis spätestens März/April 2025 vorliegen, um die notwendigen Tarifangleichungen und organisatorischen Anpassungen rechtzeitig umzusetzen. „Ohne eine klare Unterstützung des Freistaats ist dieses Projekt jedoch nicht realisierbar", warnte Martin Sailer.
Die Freien Wähler sind sich einig, dass die Fusion eine wichtige Weichenstellung für eine bürgerfreundlichere Gestaltung des Nahverkehrs ist. „Besonders an den bisherigen Verbundgrenzen gibt es dringenden Handlungsbedarf, um den Nahverkehr für die Bürgerinnen und Bürger attraktiver und einfacher zu gestalten", erklärte Melanie Schappin. Anton Rittel fasste zusammen: „Wir stehen geschlossen hinter den Interessen der Landkreise und werden uns für eine Unterstützung durch den Freistaat stark machen, um diese zukunftsweisende Maßnahme zu ermöglichen."